Dienstag, 22. Mai 2007

So lange nichts geschrieben jaja. Und dann in der Not erinnert man sich an den alten Freund, das Blog.

Heute, endlich mal, hatte ich einen Unfall mit dem Fahrrad. Also sowas in der Art. Dank meiner extrem hohen Aufmerksamkeit im Strassenverkehr und meiner superheldengleichen Reaktionsfähigkeit konnte ich das Schlimmste noch verhindern, den direkten Zusammenstoss.
Ich fahre zügig aber angemessen erwartungsfroh meinen morgendlichen Weg ins Büro. Dieser führt mich auch durch einige finstre Gegenden der Stadt, wo man gern schnell wieder rauskommt.
Icke also uffm Radweg inne Pannierstrasse, Rütlischulenhood, so zur Orientierung für die Leser von ausserhalb. Plötzlich - der ganze zu schilderne Vorgang spielt sich natürlich in Sekundenbruchteilen ab die ich hier in meinem expressionistischen Sekundenstil etwas dehne - springt die Seitentür eines parkenden VW-Busses auf und ein kleiner Junge heraus. Mitten in meinen Weg. Schätzungsweise zwei Meter vor mir. Zum Ausweichen ist kein Platz weil rechts Bäume stehen, zum andere Alternativen ausdenken keine Zeit, also ziehe ich instinktiv volle Kanne an meinen beiden Shimanohightechbremsen. Bei meinem alten Rad musste man das schon tun wenn man nur die Geschwindigkeit etwas verringern wollte. Hier aber führt die ausgereifte Technologie zum sofortigen Anhalten. Jedenfalls des Fahrrades. Nicht so mein Astralkörper. Der fliegt nämlich in hohem Bogen über den Lenker. Mein Bewusstsein wenig später hinter her. Bis die beiden sich auf dem Boden wieder treffen knall ich mit der Hand zuerst auf, schubbere mit dem nackten weil kurzbeärmten Ellenbogen übers Pflaster und stauche/prelle/stosse mir auch noch irgendwie die Rippen. Zum Glück hat mein schicker neuer Fahrradhelm nix abbekommen. Genauso wie mein Rad. Das ist nur umgefallen.
Der kleine Junge steht hinter mir und fängt an zu plärren. Der Vater/Bruder/Großvater, so genau kann ich das nicht zuordnen, kommt nun auch, guckt etwas ratlos, grinst wie ein fröhlicher Zigeunerjunge und verabschiedet sich wortlos.
Ich richte mein Rad wieder auf, klopfe mir den Staub aus den Kleidern und fahre stöhnend davon.