Samstag, 30. Juli 2005

Sie sind unter uns...


...bzw. ER ist unter MIR. Um genau zu sein, nicht direkt unter mir, sondern zwei Etagen tiefer. Und wahrscheinlich ist er auch gar nicht mehr, sondern tot.
Am vergangenen Wochenende jedenfalls sprach mich das besorgte ältere Ehepaar aus dem Vorderhaus an, ob mir denn auch schon aufgefallen sein, das in der Wohnung im zweiten Stock, mit den komischen Vorhängen ("Wissen Sie, das sind doch gar keine richtigen Vorhänge, diese braunen Lappen da") schon seit Wochen alle Fenster offen stehen, ob es regnet oder stürmt, Tag oder des Nachts?
Ähm, jetzt wo Sie es sagen...so direkt eigentlich noch nicht (Ich habe auf meinen täglichen Wegen quasi keine Chance nach dem zweiten Stock zu schauen).
Mit der Erfahrung des Miterlebens vieler seltsamer Gestalten in diesem Haus war mir natürlich sofort klar dass der Wohnungsbesitzer dort seit Wochen vor sich hin gammelt, erschlagen im Streit ums letzte Bier von einem Saufkumpan, der so skrupellos war, die Fenster zu öffnen, damit der Geruch der Verwesung möglichst spät entdeckt wird.
Seit drei Tagen versuche ich an den Türritzen zu schnuppern. Aber ich rieche nichts. Wie perfide, der Killer hat sogar dran gedacht die Tür abzudichten.

Ich werde über weitere Entwicklungen berichten. Ich hoffe nur dieser Blogeintrag macht mich nicht verdächtig...

Update 30/07/05: Ich bin etwas beruhigt. Gestern haben Toto und Harry eine Wohnung geöffnet, in der einer seit ein paar Wochen lag, auch mit offenem Fenster. Jedenfalls gab es da schon starken Madenbefall bis in die darunterliegenden Wohnung und Fliegen. Dies sei die Regel bei sowas, darauf wurde mehrfach hingewiesen. Und Maden hab ich hier noch keine gesehen.

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