Samstag, 6. Januar 2007


So. Einige Zeit ist vergangen seit dem letzten Eintrag, was weniger am Mangel an passenden Erlebnissen lag als an Dreckstechnikproblemen seitens meines Providers, der der Meinung war/ist, bestimmte Inhalte zu blockieren, u.a. alles was über beta.blogger.com läuft.

Da war zum Beispiel Weihnachten, was ich dieses Jahr seit langem mal wieder in Berlin verbracht habe (arbeitende Bevölkerung und so) und das in einer sehr skurillen Abendveranstaltung endete. Nach Besinnlichkeit in Familie und anschliessender Christvesper verspürte ich noch grosse Lust auf kaltes Bier. Meiner Schwester und dem T. ging es ähnlich und so sprachen wir untereinander: Laßt uns nun gehen nach Alt-Treptow und die Kneipe sehen, die da noch offen ist, obwohl die uns niemand kundgetan hat.
Alle Spelunken in der hood haben zu und als wir uns schon Richtung Kreuzberg wenden wollen, hören wir Musik, sehen Licht blitzen durch verhangene Fenster eines mediterranen Familienrestaurants, was um diese Zeit normalerweise längst zu hat.
Wir schauen durch Spalte im Vorhang und sehen ungläubig ein volles Haus, Livemusik und tanzende Menschen.
Wie treten ein, lassen uns nieder, schauen uns um und vermuten eine geschlossene Gesellschaft, zumal ausser uns alle schwarze Haare haben. Aber wir bekommen eine Karte und wenig später Bier. Man schaut uns nicht allzulange an, die Stimmung ist gut, die Musik spielt ununterbrochen, ist wenig weihnachtlich, gefällt aber trotzdem. Es herrscht Kommen und Gehen - gleiches gilt für unsere Gläser, volle kommen, leere gehen in schöner Regelmässigkeit bis nachts um dreie. Wir wollen nun gehen, aber nicht bevor Schwester und T nicht noch eine große Runde türkische Polonaise mitgetanzt haben.

Dann war da noch Silvester - ich in Augsburg auf einer Party mit ca. 8000 (und damit habe ich höchsten um 3000 übertrieben) aufgebrezelten Jungbauern und Frisösen, die um Eins, als wir kamen, schon alle einen Pegel hatten, mit dem man in Berlin im Urban eingeliefert wird. Die Veranstaltung nannte sich gethappy, hatte als Main act den unvergessenen Sidney Youngblood mit seinem Smashhit sit and wait - wir haben zu lange gesessen und gewartet und ihn verpasst. Nicht verpasst haben wir leider die 14 floors die jeweils einer schrecklichen Musikkategorie gewidmet waren. Am übelsten war die Abteilung Deutsche Stimmungshits sowie Deppentechno.
Stattgefunden hat das in der Kongresshalle, ein Siebzigerjahrefunktionsbau der in seiner Scheusslichkeit locker mit russischen Atomkraftwerken mithalten kann. Unverkleideter Stahlbeton, dunkle, verwinkelte Räume, Das Fehlen jeglicher Ästhetik in Kombination mit der Musik, derRestefickenstimmung und den in die Gesichter geschriebenen enttäuschten Erwartungen machten mir sofort schlechte Laune. Hat ne Weile gebraucht, bis die wieder Weg war und letztendlich hatten wir noch Spass bis morjens um Sechse. Prost Neujahr.

1 Kommentar:

.nin hat gesagt…

Normalerweise freu ich mich ja aufrichtig über jeden neuen Begriff, aber seit "Restefickenstimmung" hab ich das Gefühl, ich krieg gleich erstmalig in meinem Leben Herpes an der Oberlippe. Bah!! *lol*