Samstag, 27. August 2005

Ist ja schliesslich teuer genug hier!

Auch auf die Gefahr hin, dass dies hier ein Blog über Geschichten aus der Warenwelt wird - heute im Megapupsimarkt ist mir wieder ein mal eine sehr lustige Verhaltensweise meiner Mitmenschen aufgefallen.
Freitag und Samstags gibt es ja immer Verköstigungen, da stehen dann adrett gekleidete junge bis mitteljunge Damen (gern auch mal etwas exotischer, eine Asiatin oder eine Dunkelhäutige, wenn z.B. Tschakalaka, die Grillsauce mit dem Geschmack Afrikas unters Volk gebracht werden soll) und bieten lecker Jogurt der im Dunklen leuchtet, Kaffee mit Bananengeschmack oder Käse hergestellt ohne Milch an, in homöopathischen Dosen, der Verbraucher soll ja schliesslich kaufen wenn er mehr will.
Will der Verbraucher aber nicht. Also kaufen. Und deswegen entwickelt er diverse Taktiken um an mehr als einen kleinen Becher mit Leuchtejogurt oder, wie neulich gesehen, einen Schnitz gebratenen Fleisches von George Foremans „Fat Reducing Grilling Machine“ zu kommen.
Die simpelste ist das mehrfache Vorbeigehen. Mit oder ohne Wagen immer wieder ganz unauffällig am Stand vorbei und zugreifen, am besten wenn noch andere Leute am Stand stehen (siehe Taktik 3), das lenkt ab.
Die zweite Taktik ist die aufgemotzte Version eins: man geht im Wechsel mit dem Ehe-/ oder sonstigen Lebenspartner am Stand vorbei, greift natürlich doppelt zu, verbunden mit einem verschämten Schulterzucken und Verweis auf die Begleitung.
Die dritte Version ist die raffinierteste und gleichzeitig die am meisten erfolgsversprechende in Bezug auf eine vollständige Mahlzeit – der oder die Promotionsmitarbeiter wird in ein Gespräch verwickelt, zunächst über das Produkt, dann über alltägliche Belanglosigkeiten und nebenbei wird immer wieder zugegriffen.

Ich persönlich greife ja nur bei den Käsehappen ohne Bewachung zu oder eben dann, wenn der Stand von Quatschern belagert wird, dann ist die Chance recht groß, dass man unbehelligt an einen Bissen kommt:-)

1 Kommentar:

daniela hat gesagt…

Und hier mal die andere Seite:
Ich hab null dagegen, wenn jemand sich durchtestet, bis der Arzt kommt. Und vollquatschen darf man mich auch gern.
Die Technik "erst übers Produkt, dann übers Wetter, dann übers Leben im allgemeinen und besonderen" hilft vor allem der Promoterin, die sich wie Kaugummi dahinziehenden Stunden zu überleben, bis der sich Marktleiter mit einem "sie waren aber tüchtig heute, und immer so ein nettes Lächeln, gehen sie mal ne Stunde früher" in das Herz einschleicht. Wenigstens für 20 Minuten.

Von Vorteil ist natürlich auch, befreundete Promoter über ihre nächsten Aufträge, und - wenn interessant - über die Einsatzdaten und -orte auszuquetschen.

Vielleicht kann man ja den einen oder anderen Kasten Graninisaft, Becelmilch bzw. diverse nutzlose Werbegeschenke (Trucks, Streichhölzer, Schlüsselbänder) abgreifen.
Oder sich einfach mit Jever frisch gezapft und gekühlt volllaufen lassen.

Leider decke ich nur den Bereich Kiel/SH/HH ab, aber es findet sich bestimmt der eine oder andere Berliner ;-)